Kreative Spinnerein von das Schreibfederchen - 2. Ankunft auf Tajintana


Ankunft auf Tajintana

Sailencia schaut sich immer noch am Strand um, als sie wieder diese Stimme hört. „Hallo, mein Name ist Mae. Wie heißt du denn?“, fragt die Stimme freundlich. Schüchtern schaut sich Sailencia um, doch sie sieht niemanden, zu dem die Stimme gehört. Leise antwortet sie:“ Ich heiße Sailencia. Wer oder was bist du? Und wo bin ich hier überhaupt?“ Sailencia hat viele Fragen und ist sehr verwundert. Da sieht sie vor sich auf einmal eine Frau stehen. Es ist eine sehr junge Frau. Die Frau hat blondgoldne Locken und strahlend grüne Augen. Sailencia achtet nur auf diese wunderschönen Locken und diese strahlenden Augen. Die Frau lächelt sie an und sagt:“ Ich bin Mae. Bis jetzt hast du nur meine Stimme gehört, weil ich mich verborgen habe. Davor hättest du mich nicht sehen können, weil du noch nicht hier warst. Wie wäre es, wenn du dich jetzt auch mal zeigst? Du bist noch verborgen.“ Sailencia weiß nicht was das mit dem „verbergen“ sein soll. Sie hat auch keine Ahnung wie sie sich zeigen soll. Seitdem Sailencia ihren Körper, im Kreis ihrer Mitschüler, zurück gelassen hatte, war sie ein körperloser Geist . Sie ist völlig ratlos. Während Sailencia noch überlegt, wie sie sich zeigen soll, sagt Mae zu ihr:“ Sailencia, denk einfach daran wie du aussiehst und du wirst für alle sichtbar.“ Sailencia zögert dieses mal keinen Augenblick lang. Kurz denkt sie an ihren Körper und an ihr Aussehen. Im nächsten Moment steht sie in ihrem Körper in der Nähe von Mae. Mae geht auf Sailencia zu, bis sich beide direkt gegenüber stehen. „Jetzt noch mal ein herzliches Willkommen auf Tajintana“, sagt Mae und umarmt Sailencia freundlich. Sailencia lächelt fröhlich. „Danke Mae. Ich finde es wirklich wunderschön hier, aber ich weiß leider immer noch nicht genau wo ich bin und was das alles zu bedeuten hat.“
„Keine Angst“, beruhigt Mae sie, „du wirst alles kennen lernen und auch lernen was diese Insel ist und bedeutet.“
„Okay, dann werde ich mal lieber etwas geduldiger sein.“
Sailencia und Mae lächeln sich an. Mae streicht ihr durch die Haare, was Sailencia sehr gut gefällt.
„Aber eine Frage habe ich trotzdem noch“, platzt sie hervor, „Gibt es hier auch noch andere Menschen?“
„Ja.“, antwortet Mae, „ Hier gibt es noch sehr viele andere Menschen. Es gibt Manjas und Mandajas. Manjas sind Menschen wie du. Die Mandajas haben die Aufgabe, auf die Manjas auf zu passen. Sie helfen den Manjas und rufen sie.“
Sailencia schaut sie neugierig an. „Dann bist du wahrscheinlich meine Mandaja, oder?“
„Natürlich bin ich deine Mandaja. Ich habe dich doch gerufen. Deswegen bin ich ja auch jetzt hier, begrüße dich und werde dir nach und nach alles von der Insel zeigen und dir alle wichtigen Sachen erklären.“
Mae nimmt Sailencia an die Hand, nachdem sie ihr noch mal über die Jhaare gestrichen hat.
„Komm, ich bringe dich jetzt erst mal zum Suney. Das ist unser Versammlungsort und gleichzeitig auch eine Wohnstätte für viele Mandajas und Manjas. Die meisten entscheiden sich für Suney las Wohnstätte. Aber du kannst dir natürlich auch eine andere Wohnstätte aussuchen. Ich wohne nicht in Suney, sondern in der Blockhütte Lerani, die am Strand steht. Viele Manjas wohnen bei ihren Mandajas. Dort fühlen sie sich sicherer und geborgener“, erzählt ihr Mae munter, während sie mit Sailencia durch den Wald zu Suney läuft. Der Weg ist nicht sehr weit. Sailencia schaut sich die ganze Zeit um und beobachtet aufmerksam die Natur, die um sie herum ist. Sailencia ist schon immer ein großer Naturfreund gewesen. Die Natur von Tajintana sieht so anders aus, als die Natur bei ihr zu Hause. Mae beobachtet Sailencia. Sie weiß das sie beide gleich in Krein sind. Krein ist für neue Manjas immer gefährlich, da sie sich sehr erschrecken und einfach kopflos in den Wald rennen. Dabei verirren sich viele, wenn sie sich nicht auskennen oder alle Geheimnisse von Tajintana kennen. Sailencia geht ruhig und entspannt neben Mae, die immer unruhiger wird, je näher sie an Krein kommen.
Schon sind beide in Krein. Der Wald um sie herum ist mit einem mal komplett schwarz und total dunkel. Mitten in diese Dunkelheit hinein hört man einen lauten Schrei. Sailencia erschrickt, wie Mae es erwartet hat. Bevor Sailencia kopflos in den Wald rennen kann hält Mae ist fest.
„Sailencia, bleib ruhig! Es ist alles okay. Wir sind gleich aus dem Krein draußen und wieder im normalen Wald. Hab keine Angst. Ich bin doch bei dir“, redet Mae beschwörend auf die völlig verängstigte Sailencia ein. Sailencia hat so schreckliche Angst, das sie sich verzweifelt an Mae klammert. Da nimmt Mae sie lange in ihre Arme. Zum Schluss trägt sie Sailencia aus dem Krein heraus.
„Komm, Sailencia, noch ein kleines Stück, dann sind wir schon in Suney“, muntert Mae sie auf. Sailencia ist nicht mehr ganz so verängstigt, trotzdem klammert sie sich an Mae. Mae versuchte weiter sie aufzumuntern, doch Sailencia spricht kein Wort mehr. Sie schaut sich stumm die Natur an. So gehen sie beide weiter, bis der Wald sich lichtet und sie vor sich ein riesiges Gebäude haben.
„Das ist Suney. Was du siehst ist der äußere Kreis. Innen gibt es noch einen kleinen Kreis, in dem die Mandajasversammlung statt findet. Manjas dürfen manchmal mit dahin, aber sie haben dort kein Mitbestimmungsrecht. Zwischen dem äußeren und dem inneren Kreis sind drei Mauern. Wenn man von oben auf Suney schaut, sieht es wie ein Friedenszeichen aus, bei dem sich die drei Striche nicht treffen, sondern in einen kleinen Kreis münden. In allen Mauern befinden sich Zimmer. Es gibt sehr unterschiedliche Zimmer. Jede Mandaja und jede Manja kann sich nach belieben ein Zimmer aussuchen, das auf sie passt. Es gibt sogar die Möglichkeit im äußeren Kreis ein großes Zimmer zu nehmen oder mehere Zimmer die miteinander verbunden sind. Dort können Mandajas und Manjas zu zweit oder mit mehreren Menschen zusammen zu wohnen.“, erklärt Mae ihr. Sailencia schaut sich mit großen Augen um. Sie ist fasziniert von diesem Gebäude, das teilweise aus Beton, aus Holz und allen möglichen anderen Materialien hergestellt ist. Sie lächelt zum ersten mal wieder, seit dem sie beim Krein war. Mae freut sich für Sailencia.
„Komm, wir müssen zur Mandajasversammlung. Du, als neue Manja, musst dich kurz allen vorstellen. Wir Mandajas sind ja für dich Sicherheit der Manjas auf Tajintana verantwortlich. Danach kannst du dir dann eine Wohnstätte aussuchen. Wir können aber auch einmal durch und um die Insel laufen. Dann kann ich dir unsere gesamten Plätze vorstellen. Es gibt wirklich sehr viele und es gibt auch sehr viele Möglichkeiten, was du machen kannst.“
„Ich soll mich vorstellen? Ich ... ich glaube, ich ... ähm ... kann das nicht“, stottert Saileincia fast verzweifelt.
„Keine Angst. Du musst nicht viel machen. Die anderen Mandajas möchten nur deinen Namen kennen und dir vielleicht ein paar Fragen stellen“, beruhigt Mae sie.
„Okay, ich komme mit.“
Mae lächelt ihr zu, nimmt sie wieder an die Hand und führt sie zum Eingang von Suney. Der Eingang besteht aus einem großen Tor, das aus einer Mischung von Glas und Stein ist. Sailencia staunt. So etwas wunderbares hatte sie noch nie gesehen. Nach dem Tor ist ein großer Platz.
„Das ist Neruka. Der Platz nach dem Tor von Suney. Rechts von Neruka liegt Leruka und links liegt Teruka. Der Platz in der Mitte vom inneren Kreis ist Galaxia. Ich weiß, dass das jetzt viele Namen auf einmal sind, aber du wirst sie dir schnell merken.“, erklärt Mae ihr freundlich. Sailencia versucht sich alle Namen zu merken und auch, welcher Platz zu welchem Namen gehört. Sie hat gar keine Zeit um sich Neruka anzuschauen, denn Mae zieht sie schon weiter. Beide gehen an der rechten Mauer von Neruka entlang. Am Ende dieser Mauer ist wieder ein Tor. Dieses Tor ist viel kleiner als das Tor von Suney. Es ist auch nur aus Steinen gebaut. Außerdem hat das Tor drei Öffnungen. Eine zu Neruka, eine zu Leruka und eine zu Galaxia. Sailencia hat aus dieses mal keine Zeit, um sich Leruka genau anzuschauen. Zielstrebig geht Mae durch die Toröffnung nach Galaxia.
Sailencia steht mit dem Rücken zur Mauer, direkt neben der Toröffnung. Die Mauer hat keine weitere Öffnung, als diese. An der gegenüberliegenden Mauer sieht Sailencia ein flimmern und flackern, wie bei einem Fernseher wenn er kaputt ist. Rechts und links neben dieser Mauerstelle stehen zwei Stühle aus rotem und gelben Glas. Davor sind viele Bänke in Reihen aufgestellt. Auf diesen Reihen sitzen nur Frauen, was Sailencia sofort auffällt. Die Mauern sind sehr hoch, deswegen ist es in der Galaxia etwas kühler. Sailencia stört das aber nicht, da Mae neben ihr steht und ihren Arm um sie gelegt hat. „Rechts, auf dem roten Stuhl sitzt Verel und links auf dem gelben Stuhl sitzt Werel. Verel ist die 1. Mandaja und Werel die 2. Mandaja. Die beiden sind Zwillingen und regieren zusammen mit uns Mandajas über Tajintana. Sie sind sehr gerecht, aber sie können auch gnadenlos sein, wenn es um große Verstöße der Grundsätze von Tajintana geht“, flüstert Mae Sailencia zu, um die Versammlung nicht zu stören.
In dem Moment erhebt sich Verel. „Herzlich Willkommen, neue Manja, auf Tajintana. Ich bitte dich kurz nach vorne zu kommen, damit dich alle Mandajas sehen können“, spricht Verel sie freundlich an.
„Ich trau mich nicht alleine nach vorne“, flüstert Sailencia Mae zu. Mae spürt, dass Sailencia angst davor hat, nach vorne zu gehen. So nimmt sie Sailencia kurz in ihre Arme und flüstert zu ihr: „Hab doch keine Angst. Ich werde mit dir gehen.“ Mae legt wieder ihren Arm um Sailencias Schultern und geht so mit ihr nach vorne, vor die Mauerstelle an der es immer noch flimmert und flackert. Nun erhebt sich auch Werel.
„Herzlich Willkommen auf Tajintana. Sag uns doch bitte deinen Namen“, begrüßt Werel sie nun auch.
„Ich heiße Sailencia“, antwortet sie leise.
Nun wird es laut in Galaxia. Eine Mandaja nach der anderen begrüßt Sailencia. Nachdem sich die Mandajas wieder beruhigt haben und es wieder still ist, spricht Verel.
„Sailencia, ich gebe dir Tajintana als Geschenk. Dies ist ein Ort, an dem du dich wohl fühlen sollst. Sollte es einmal Probleme geben, dann kannst du zu deiner Mandaja, Mae, gehen. Wenn das nicht weiter hilft, kannst du auch jederzeit zu mir oder Werel gehen. Tajintana ist eine Insel im Meer Heronias. Du durftest auf diese Insel kommen, weil wir und die Mandajas entschieden haben, dass wir dich aufnehmen. Mae wurde geschickt, um die zu rufen. Du wirst vorerst einige Zeit auf dieser Insel verbringen müssen, bevor wir dir den Schlüssel zu Tajintana geben. Alle Mandajas und Manjas haben den Schlüssel zu Tajintana. Wer diesen Schlüssel einmal hat, kann immer wieder hierher kommen. Es gibt nur einen Weg, den Schlüssel von Tajintana wieder freiwillig abzugeben. Die andere Möglichkeit ist, von der Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden. Bis jetzt sind beide Fälle erst drei mal vorgekommen. Du solltest also keine Angst haben. Du kannst immer jede Mandaja ansprechen, wenn du fragen hast.“
Nun spricht Werel: „Sailencia, die Insel ist unendlich groß und kann immer größer werden. Deswegen möchte ich dir die Karte der Insel geben, genannt Asarim, geben. Stell dich bitte vor mich hin, den Rücken zu mir und schließe deine Augen.“
Sailencia ist noch etwas ängstlich, aber die Stimmung in Galaxia ist so feierlich, dass sie sich vor Werel stellt und die Augen schließt. Werel legt ihre Hände auf Sailencias Kopf und sagt: „Chebe irie arte Asarim ufas ude iever ire gestau Tajintana.“ Im ersten Moment versteht Sailencia nicht, was Werel sagt, doch nachdem sie fertig gesprochen hat, versteht Sailencia es. Werel hatte ihr die Karte Asarim gegeben, auf das sie sich nie verirren möge auf Tajintana. Sailencia wundert sich, denn sie hat keine Karte bekommen. Werel hat nur diesen einen Satz gesagt. Verwirrt schaut sie zu Mae, die sie wieder anlächelt. Da redet Verel wieder zu ihr: „Die Karte Asarim ist eine besondere Karte. Du bekommst kein Stück Papier, auf dem etwas aufgezeichnet ist. Diese Karte ist in deinem Kopf. Bald wirst du sie sehen und dann wirs du auch verstehen, wie du Asarim benutzen kannst. Mae wird dir morgen die Insel zeigen. Heute ist es schon zu spät dafür. Wenn du dann alle wichtigen Stellen von Tajintana gesehen hast, wird die Karte sichtbar. Nur du kannst sie vor deinem inneren Augen sehen. Asarim wird nicht immer sichtbar für dich sein, denn das wäre sehr nervend und anstrengend. Darum merke dir folgende Wörter, die du aussprechen musst, wenn du Asarim sehen möchtest. Sage - Asarim erine uneig ireneg – was bedeutet Asarim erscheine und zeig mir den Weg. Und nun geh mit Mae. Such dir eine Wohnstätte, oder zumindest einen Platz, an dem du schlafen kannst. Alles weiter wird dir Mae in den nächsten Tagen erklären. Auf wiedersehen, Sailencia.“ Auch Werel verabschiedet sich von Sailencia. Mae nimmt sie wieder an die Hand und so laufen beide durch den Gang zum Tor, um Galaxia zu verlassen. Auf dem Weg dahin verabschieden sich die anderen Mandajas.

 
Heute waren schon 8 Besucher (12 Hits) hier!

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden